24. OKTOBER 2016 | STUDIENPRÄSENTATION “INTERNE REGELUNGEN”

 

 

Am 24. Oktober 2016 wurden im exquisiten Rahmen des Looshauses am Wiener Michaelerplatz, die Ergebnisse der von Ancoreage in Zusammenarbeit mit dem SENAT DER WIRTSCHAFT erstellte Studie über interne Regelungen präsentiert. Die Präsentation stand unter dem Motto “Interne Unternehmensregelungen: lästige Bürde oder nützliches Hilfsmittel?”

 

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Nachdem Dkfm. Michael Siegmund, Managing Partner von Ancoreage, das Studiendesign vorstellt hatte, fasste er die einzelnen Ergebnisse schlüssig zusammen, gegliedert nach den Einzelschritten des gesamten Regelkreises. Zu jedem Teil des Regelkreises bat er RepräsentantInnen der Studien-Partner um Reflexionen und Impuls-Keynotes.

Jochen Ressel, Geschäftsführer-Operations des SENAT DER WIRTSCHAFT, hob im ersten  Impuls des Abends zum Bereich “Erstellung & Aktualisierung” hervor, dass heute nicht mehr zwischen Regel und Gesetz unterschieden wird. Während das Gesetz ein rechtlich verbindliches Verhalten in einer wiederkehrend vorkommenden Situation ist, stellt eine Regel laut seiner Wortherkunft eine Richtlinie dar, die unter Miteinbeziehung der Umstände und situativer Komponenten flexibel gehandhabt werden muss. Starres Festhalten an Regeln schränken die Handlungsfähigkeit ein. Die heute zu ortende Regel-Sucht ist oft dem Wunsch nach Absicherung und Kontrolle geschuldet, beide sind meist jedoch nur fiktiv durch Regeln erreichbar. Im Zentrum sollte daher das Bestreben sein, eine Organisation in die gleiche Richtung auszurichten und dabei für die AnwenderInnen spezifischen und erfahrbaren Nutzen zu stiften. Die “Regel auf Zeit” könnte ein Modell sein, um nicht sinnvolle Regularien automatisch außer Kraft zu setzen, wenn sich deren Wirkungsweise nicht positiv darstellen lässt.

Mag. Johannes Belaj  von multimedia communications stellte zum Bereich “Freigabe & Bereitstellung” ein online-basierendes Gaming-Tool vor, um Organisationen über die Inhalte verschiedener Regularien mittels eLearning zu bilden. Dr. Kathrin Niewiarra, Gründerin des Compliance Channel, stellte die Bedeutung der Kommunikation dar, um Regeln in Inhalt und Wirkung der Zielgruppe verständlich zu machen. “Barrierefreie Kommunikation” ist für das Verständnis und für den Anwendungswillen dabei unabdingbar. Mag. Thomas Schelmbauer, Revisor der Kathrein Privatbank AG zeigte zum Bereich “Einhaltungskontrolle” die Regelflut im Finanzbereich dar und legte dar, dass Revision nicht nur die Einhaltung, sondern auch die Sinnhaftigkeit von Regelungen zur Aufgabe hat. Abschließend zeigte Edeltraud Wenzel, Leiterin Corporate Regulation von Siemens, dass Regeln auch Zyklen des Unternehmens spiegeln. Nach dem Compliance-Skandal im Unternehmen folgte die Regelflut, die nun auf ein absolutes Mindestmaß reduziert wird. Die Außerkraftsetzung von Regeln mit der entsprechenden Kommunikation ist ein oft unbeachteter Faktor des Regelkreises.

In der finalen Podiumsdiskussion hob Jochen Ressel die Position des SENAT DER WIRTSCHAFT wie folgt hervor: “In vielen Bereichen wäre ein ausreichendes und gut entwickeltes Gefühl für Anstand bereits genug, um eine Vielzahl von Regeln obsolet zu machen. Die Antworten auf die Frage, warum das heute nicht mehr möglich zu sein scheint, können legistischer, theologischer oder politischer Natur sein. Fakt ist, dass Regeln und Gesetze nicht notwendigerweise als Einschränkung empfunden werden – aber nur, wenn wir den Nutzen erkennen! Darauf müssen Führungskräfte daher besonderes Augenmerk legen!”

 

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