25. SEPT. 2017 | 4. STEIRISCHER STRATEGIETAG

 

 

Beim bereits vierten Steirischen Strategietag in Graz, stand die Frage “Digitalisierung: Jobkiller oder Heilsversprechen” zur Diskussion. Das Ergebnis der von Styria Strat gemeinsam mit dem SENAT DER WIRTSCHAFT ausgerichteten Veranstaltung ist vielfältig.

DI Helmut Brückler, Vorstandsmitglied der Styria Strat, und Ing. Norbert Paul Ulbing als deren Sprecher führten aus, dass Digitalisierung, Automatisierung und Robotik sind in aller Munde. Meist gehen die Begriffe einher mit Panikmache um die Zukunft der menschlichen Arbeit und Angst um das eigene künftige Einkommen. Andere wiederum preisen diese Entwicklung als die größte Chance der Menschheit, sich aus dem sinnbefreiten und monotonen Abarbeiten immer gleichbleibender Abläufe zu befreien, neue Einkommens- und Steuerideen umzusetzen und damit das Gesamtsystem auf zukunftsfähige Beine zu stellen. Eine weitere Gruppe ist der Meinung, dass es sich hier um einen kurzen Hype handelt, der schon bald vorbei sein wird, weil die digitalen Systeme durch die wachsende Komplexität ohnehin bald versagen werden und wir wieder vollständig zur manuellen Arbeit zurückgeworfen werden. Wo liegt die Wahrheit?

Der Vergleich mit den Steirischen Erzberg, der auch in einem Buch aufgearbeitet wird, ist hier besonders passend. Dieser Berg hat sich jahrhundertelang äußerlich kaum verändert. Aber große Veränderungen der Umwelt haben sein Wesen verändert, was sein Überleben gesichert hat. So wie das Eisen des Erzbergs seit dem Mittelalter in aller Welt verkauft wird, so handeln auch heute viele steirische Betriebe mit der ganzen Welt. Damit das auf Dauer gelingen kann, ist eine Stabilität mit gleichzeitiger Veränderung des Wesens von Unternehmen nötig.

Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des SENAT DER WIRTSCHAFT, der im Rahmen des Strategietags auch die MITTELSTANDS-ALLIANZ als neue Initiative des SENAT vorstellte, zeigte auf, dass die Betrachtung der Digitalisierung nicht dem alten “Good-Boy/Bad-Boy”-Prinzip folgen kann. Veränderungen durch die Digitalisierung müssen “umarmt” werden und als Chance erkannt werden. Nicht jede Auswirkung der Digitalisierung wird optimal sein, aber mit Weitblick und Mut zur Veränderung werden auch viele positive Auswirkungen für Unternehmen nutzbar gemacht werden.

Im Strategie-Talk mit Roland Fink (Gründer, NICE SHOPS), DI Alexander Schaffler (GF, Kommunale Dienstleistungen HOLDING GRAZ), Ing. Christian Dvorak (SPECIALIS IT) und Nadine und Thomas Stradner (Founder von ALANUI) wurde bestätigt, dass man selbstbestimmt das Beste aus aktuellen Situationen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind, machen muss und dass dies auch historisch immer eine Herausforderung war. Neu ist die Dimension, aber nicht die Tatsache der Veränderung an sich.

Die von über 80 Gästen besuchte Veranstaltung wird auch im Jahr 2018 eine Fortsetzung finden, denn der große Zuspruch beweist, dass Strategie für viele UnternehmerInnen ein höchst relevantes Thema ist.